Die türkische Küche bietet viele leckere Süßspeisen. Eine der bekanntesten ist Baklava. Dieses süße Gebäck wird aus Blätterteig bzw. Filoteig hergestellt, mit gemahlenen Nüssen oder Pistazien gefüllt und mit einem Sirup übergossen. Die Vielfalt der Baklava-Rezepte ist groß. In meiner Familie wird mit Walnüssen gefülltes Baklava bevorzugt. Weitere beliebte Füllungen bestehen aus gemahlenen Haselnüssen, Mandeln, Pistazien aber auch Cashewkernen. Die letzte Variante soll sehr schmackhaft sein, allerdings habe ich mit Cashewkernen gefülltes Baklava noch nie selbst probiert.
Meine ersten Versuche, Baklava selbst herzustellen, verliefen leider sehr enttäuschend. Zwar war das Ergebnis selbst sehr lecker vom Geschmack her, aber sehr, sehr hart. Es war kaum, oder auch gar nicht möglich, mit der Gabel ein Stück vom Baklava zu trennen. Irgendwann bin ich über ein Youtube-Video gestolpert, auf dem gerolltes Baklava gebacken worden ist. Das musste ich auch ausprobieren. Inzwischen habe ich das Rezept an die in Deutschland erhältlichen Zutaten angepasst und öfter gebacken. Das Ergebnis war jedes einzelne Mal hervorragend. Meine Schwägerinnen, die mit Baklava aufgewachsen sind, waren so begeistert, dass sie das Rezept ebenfalls übernommen haben. Selbst mein Schwager hat mein Baklava ausgiebig gelobt. Na wenn das kein Beweis ist…
Nun aber zum Rezept. Es ist wirklich sehr, sehr einfach auszuführen. Die gesamte Vorbereitung dauert, je nach Übung, zwischen 10 und 20 Minuten bis das Baklava in den Ofen geschoben werden kann.
Baklava-Rollen
Zutaten
1 Packung Baklava-Teig (der von Baktat ist der beste!!!)
125 g geschmolzene Butter
200 ml geschmacksneutrales Öl (Rapsöl)
300 g gemahlene Nüsse oder Pistazien
300 g Zucker
400 ml Wasser
1 Teelöffel Zitronensaft
Zubereitung
Den Teig aus dem Kühlschrank holen und in der geschlossenen Packung liegen lassen während die restlichen Zutaten vorbereitet werden. Ein klassisches Backblech (für Obstkuchen) bereitstellen. Es muss nicht eingefettet oder mit Backpapier belegt werden. Das Baklava enthält genug Fett, so dass es nicht am Blech kleben bleibt.
Die Butter schmelzen und anschließend mit dem Öl in einer Schüssel mischen. Die Füllung vorbereiten. Dabei sollten die Nüsse oder Pistazien nicht zu fein gemahlen werden (siehe Bilder unten). Ein Nudelholz (einfacher Stock, meins hat 2 cm Durchmesser und stammt aus dem Baumarkt) bereitlegen. Die Teigpackung aufmachen, die Blätter auf der Arbeitsplatte ausbreiten. Aufgerollt wird von der langen Seite:
Mit einem Pinsel das oberste Blatt des Stapels mit der Fettmischung beschmieren:
Die vorbereitete Füllung darauf verteilen. Nicht zu viel nehmen. Wenn man zu viel von der Füllung benutzt, kann der Teig brechen. Etwas mehr als auf meinem Foto kann es aber schon sein (vor allem gleichmässiger :-)).
Das Teig-Blatt auf das Nudelholz aufrollen:
Das Nudelholz liegenlassen bis das nächste Blatt fertig zum aufrollen ist. Das zweite Blatt mit dem Fett beschmieren und aufrollen. Auf das zweite Blatt kommt keine Füllung drauf!
Nachtrag: Baktat hat die Form und Anzahl des Baklava-Yufka geändert. Die Blätter sind jeweils doppelt so groß, wie die ursprünglich von mir beschriebenen. Dadurch ändert sich die Verarbeitung wie folgt: keine zwei Blätter pro Rolle verwenden, sondern nur noch ein Blatt. Dieses mit der kurzen Seite vor Dir ausbreiten und gleichmäßig mit der geschmolzenen Butter einschmieren. Auf die „untere Hälfte“, also die Hälfte, die direkt vor Dir liegt, mit den Nüssen gleichmäßig bestreuen und auf dem Nudelholz aufrollen.
Den Teig auf dem Nudelholz mit beiden Händen vorsichtig zusammenschieben:
Anschließend den Teig vom Nudelholz auf das Backblech runter schieben. Meistens ist die Teigrolle kürzer als der zur Verfügung stehende Platz. In diesem Fall die Teigrolle einfach etwas wieder auseinander ziehen, so dass sie genau in das Backblech passt:
Diese Schritte solange wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist. Bei der Nudelholzgröße, die ich benutze (2 cm Durchmesser), wird das Backblech perfekt ausgefüllt. In der aktuellen Packungsgröße von Baktat bleibt bei mir immer ein Blatt übrig. Dieses verwende ich persönlich nicht. Es wäre jedoch denkbar, das Blatt zu halbieren und eine halbe Rolle zu formen.
Die Teigrollen mit dem Fett bestreichen. Sollte noch Fett übrig geblieben sein, dann sollte es lieber nicht verwendet werden. Nicht im Sinne des Geschmacks, sondern einfach nur um Kalorien zu sparen. Anschließend in den vorgeheizten Backofen schieben. Bei 180 Grad ca. 35 – 40 min. backen. Mein Backofen ist sehr stark, das heißt, dass mein Gebäck ziemlich schnell verbrennt, so dass ich in der Regel bei allen Rezepten die Temperatur um 10 bis 20 Grad reduzieren muss. Wenn bei Euch die in den Rezepten angegebene Temperatur die richtige ist, dann solltet Ihr das Baklava bei 190-200 Grad backen.
Während das Baklava im Backofen ist, muss der Sirup vorbereitet werden. Dazu einfach den Zucker, das Wasser und den Zitronensaft mischen, aufkochen und bei schwacher Hitze ca. 15 min. köcheln lassen. Der Sirup behält eine eher wässrige Konsistenz. Das liegt an dem vergleichsweise niedrigem Gehalt an Zucker.
Das Baklava ist fertig, wenn es schön hellbraun gebacken ist:
Das heisse Baklava sofort mit einem sehr scharfen Messer schneiden. Dabei wird jede Teigrolle in etwa 6 Stücke geschnitten.
Das warme Baklava mit dem warmen Sirup übergießen:
Das fertige Baklava abkühlen und durchziehen lassen. Und genießen:
Das Gebäck ist selbst in den nächsten Tagen noch sehr knusprig und lecker. Viel zu lecker…
Das Rezept kannst Du hier herunterladen: Baklava Rezept (.pdf-Datei)
- Güngörmüs, Ali (Autor)
Letzte Aktualisierung am 25.12.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Türkische Rezepte meint
Dein Rezept ist soooooooooooooo lecker!!!!
Sandra B. meint
Hallo,
ich wollte heute das Rezept versuchen, aber es ging ordentlich in die Hose 🙁
Ich bekam richtige Yufkateigplatten, aber schon beim auspacken bröselten sie mir entgegen.
Habe alles vorbereitet, die Teigplatten wie beschrieben unter einem feuchten Tuch und wollte mich dann ans aufrollen machen, aber beim besten Willen. Jede einzelne Teigplatten zerriss an ihren Faltstellen, ein Aufrollen war fast unmöglich und das zusammenschieben ging gar nicht, weil der Teig einfach keinerlei Spielraum ließ und sofort zerbrach 🙁
Hab vor Wut die restlichen Platten weg geschmissen -.-
Johanna meint
Liebe Sandra,
Das tut mir echt leid. Das Problem hat offensichtlich der Yufka-Teig verursacht. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, ob an der falschen Lagerung oder anderen Umständen. Tatsächlich hatte ich bereits ähnliche Erfahrungen mit dem „Börek-Yufka“ gemacht. Daher prüfe ich jedes Mal im Laden, ob sich der Teig in der Verpackung geschmeidig anfühlt. Dabei drücke ich nicht drauf herum, sondern bewege den sichtbaren Rand der Blätter. Grundsätzlich gilt bei Yufka, wenn es sich hart anfühlt, dann Finger weg. Je weicher der Teig in der Verpackung erscheint, desto besser.
Leider hilft Dir das nicht für Deinen bereits misslungenen Versuch, aber vielleicht hast Du doch noch mal Lust, Baklava zu backen.
Liebe Grüße,
Johanna
Angelika meint
Lebe seit ein paar Monaten in der Türkei bei meinem Mann. Habe heute das erste mal dieses Baklava gemacht und es ist ein Riesenerfolg!!!! Mein Mann ist Türke und hat mir vorher gesagt das es nicht möglich ist für mich das zu backen. Nun verschenkt es an Freunde. Cok güzel!!!!
Johanna meint
Liebe Angelika, das freut mich wirklich sehr! Ich wünsche Dir alles Gute in diesem Neuen Jahr und viel Spaß mit dem Baklava-Backen.
Liebe Grüße,
Johanna
Tanja meint
Für alle die keine Baklava Teigblätter bekommen….der Filo oder yufkateig ist das gleiche wie strudelteig….
Also ,studelteig bekommt man aufjedenfall im Kaufland oder Rewe. 😉
Johanna meint
Liebe Tanja,
vielen Dank für Deinen hilfreichen Tipp.
Viele Grüße,
Johanna
Marijke meint
Vielen Dank,
habe es bisher immer gekauft und das ist nicht gerade billig beim Türkischen Bäcker,
Jetzt das erste mal mich selbst dran gewagt, weil es so gut erklärt wurde einschließlich der Bilder, es hat super geklappt habe aber Haselnuss genommen, weil ich es noch von der Osterbäckerei übrig hatte… es ist einfach nur leeeeeeeeeecker
und aufbewahren…. geht nicht.. war alles am ersten Tag weg… also werde ich es in den nächsten Tagen nochmals machen…
Vielen vielen Dank fürs Rezept und für die Erklärung
mira meint
Liebe Johanna,
kann ich auch Börekteig für dieses Rezept benutzen?
Lg
Johanna meint
Das habe ich nie ausprobiert. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass Yufka nicht zu Baklava passt. Der Börek-Teig, Yufka, ist viel dicker als der Teig für Baklava (Filo-Teig).
Man kann auch den Baklava-Teig selbst machen. Mir ist das zu Zeit aufwendig. Daher greife ich gerne zu den Produkten aus dem türkischen Laden.
Viele Grüße,
Johanna
Kerstin meint
Das BESTE Baklava der Welt!!!
Habe schon einige Rezepte ausprobiert und schon gaaaaanz viele in der Türkei probiert, aber das übertrifft bis jetzt alle!!!
HERZLICHEN DANK dafür!
Kerstin
Johanna meint
Vielen Dank, Kerstin!
Es freut mich wirklich sehr, dass Dir das Rezept so gefällt.
Liebe Grüße,
Johanna
Alexandria meint
Das ist sooooooo lecker!
Wer wegen des Baklava-Teigs irritiert ist: Es gibt Filo-Teig von Tante Fanny im Rewe, das müsste in etwa der gleiche sein.
Super Trick mit dem Nudelholz!
LG
fantagiro meint
Hallo Johanna,
habe hier in der Türkei zum Ende des Ramazan nach deinem Rezept Baklava gebacken. Es ist auch mir auf Anhieb gelungen. Schmeckt superklasse.
Allerdings musste ich etwas improvisieren, da hier die Zutaten (Teigplatten) größenmäßig nicht so waren wie du beschrieben hast, und meine türkischen Sprachkenntnisse leider nicht ausreichten um den Text auf der Verpackung zu lesen. War aber kein Problem, hab einfach immer 2 Teigplatten aufgerollt, natürlich einzeln beschmiert. War dann nur nachher n´bisschen knapp mit den Nüssen, da musste ich dann etwas strecken :).
Hat wirklich sensationell geschmeckt, auch den hiesigen türkischen Frauen. War für mich natürlich ein tolles Kompliment ;), als „Deutsche“ ein türkisches Baklava zu backen.
Vielen Dank für das tolle Rezept
LG Ulla
Johanna meint
Liebe Ulla,
es freut mich wirklich sehr, dass Dein Baklava so gut gelungen und angekommen ist. Gerade das Kompliment der türkischen Frauen hat Dich bestimmt auch erfreut. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einfach und schnell dieses Rezept „nachgebacken“ werden kann.
Ich habe am Wochenende auch Baklava gebacken. Was soll ich sagen? Zu oft sollte man es nicht tun 🙂
Viele Grüße,
Johanna
fantagiro meint
Hallo Johanna,
bin durch Zufall auf dein Rezept gestoßen. Bin deutsch, lebe hier seit kurzem mit meinem Mann in der Türkei und interessiere mich für die türkische Küche.
Ich hab mal ne ganz dumme Frage: wie lade ich denn dein Rezept herunter?
Gruß Ulla
Baklava Lover meint
Hallo,
Hat jemand ne Ahnung wo ich in der Nähe von Amstetten/Österreich den Teig herbekomme?
Ich würde sehr gerne Baklava selber machen,da ich es liebe und nicht genug davon kriegen kann. Aber an dem Teig scheittert es leider ;-(
Danke
Sahar meint
Liebe Johanna
Dein Rezept ist soooooooooooooo lecker!!!!
Hab`s grad ausprobiert war super einfach und super wie du das erklärt hast!
Vielen Dank fürs hochladen
Johanna meint
Vielen Dank Euch allen!
Ich habe gestern erst wieder zwei Bleche Baklava gebacken.
Es gelingt mir auch wirklich jedes mal. Solche Rezepte teile ich dann auch gerne mit anderen.
An alle, die sich bis jetzt nicht getraut haben: Es ist wirklich nicht schwer, dieses Rezept nachzubacken. Viele Spaß dabei!
Johanna
Mercedes meint
liebe Johanna,
Dein Rezept für Baklava ist wirklich sehr einfach. Super erklärt, die Bilder sprechen für sich. Ich habe schon oft Baklava gemacht – ist immer ein Riesenhit an Festen!
Herzlichen Dank fürs Hochladen und viel Erfolg beim Backen.